Was wäre Kuba ohne die tollen Begegnungen

Bislang galt für mich der Iran als das Land, in dem man als Motorradreisender die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht und die meisten Menschen kennenlernt. Seit dieser Reise hat sich das geändert, denn in Sachen tolle Begegnungen schlägt Kuba selbst den Iran um Längen.

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Es ist einfach genial! Jedes Mal, wenn ich irgendwo anhalte – sei es zum Tanken oder um einen leckeren Kaffee zu trinken (kostet 4 Cent), dann dauert es nie lange und die ersten Leute versammeln sich um mein Motorrad. Dabei werden zum Teil verblüffende Fragen gestellt: welchen Durchmesser hat der Kolben (keine Ahnung), wie weit komme ich mit einem Liter Sprit (ca. 25 Kilometer) oder wie sind die Gänge übersetzt (da muss ich ebenfalls passen), usw.. Natürlich interessiert viele auch, was das Motorrad denn kostet. Die Kubaner können es kaum fassen, wenn ich den Betrag von rund 3-4.000 Euro (gebraucht) nenne und wie günstig das ist. Man muss dazu wissen, das Fahrzeuge auf Kuba unglaublich teuer sind. Selbst eine in die Jahre gekommene MZ oder Yamaha Virago 535 (fährt die Polizei), die in Deutschland zum Teil für unter 1.000 Euro zu haben sind, werden hier mit bis zu 10.000 Euro gehandelt. Es gibt einfach zu wenige Fahrzeuge auf der Insel und Angebot und Nachfrage bestimmen auch in einem sozialistischen Land den Preis. Mir wurden mehrfach Beträge für mein Motorrad angeboten, die dem doppelten bis dreifachen Neuwert entsprechen. Unfassbar! Und das in einem Land, in dem ein normaler Arbeiter rund einen Euro pro Tag verdient.
In Kuba ist es ein unglaubliches Privileg, mobil zu sein und ein Fahrzeug wird in der Regel entweder über Generationen vererbt oder es können sich nur die aller wenigsten leisten.

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