Menschenskinder, was war das für ein Auftakt der Reise. Das es so genial werden würde, damit hätte ich nicht im Traum gerechnet! Voll bepackt ging es in Richtung Westen. Bloß schnell raus aus Cancún. Schon bei der ersten Gelegenheit, nur wenige Kilometer hinter dem Pseudo-Urlauberparadies, habe ich die vielbefahrene MEX180 verlassen und bin auf kleinere Nebenstraßen ausgewichen.
Zum Glück hat Yucatan noch viel mehr zu bieten, als Hotelburgen und volle Strände. Nach knapp 220 Kilometern durch kleine verschlafene Käffer, die den Anschein erweckten, als habe noch nie ein Tourist den Weg dorthin gefunden,
erreiche ich „El Cuyo“ – ein kleines Fischerdorf wie aus dem Bilderbuch.
Ich stehe am Strand, staune über die Schönheit, als mich plötzlich eine Stimme auf Spanisch anspricht. „Americano?“ Ich drehe mich um und kann zunächst keinen entdecken. Erst als die Stimme wieder fragt sehe ich einen Soldaten, der in einem getarnten Bunker Wache schiebt. Wir kommen ins Gespräch. Dies ist deutlich einfacher, wenn man von Anfang an erwähnt, dass man aus „Alemania“ kommt. Als ich wette, dass ich sein Heckler&Koch-G3-Gewehr schneller zerlegen und zusammensetzen kann, als er (ja, ich war beim Bund und die Mexikaner haben dieselben Knarren), ist das Eis gebrochen. Er gibt mir nach einer Weile den Tipp, eine ganz besondere Strecke zu fahren, die weder in meiner Karte, noch im GPS verzeichnet ist. Mit einem normalen Auto sei dies nicht möglich sagt er, deutet auf mein Motorrad und grinst. „Damit schon…“
Gut gelaunt nehme ich die 60 Kilometer lange Sandpiste von „El Cuyo“ nach „Rio Lagartos“ in Angriff.
Eine unglaublich aufregende Strecke. Nicht nur, dass mein Motorrad gut gefordert wird, nein dieser Abschnitt ist landschaftlich absolut einmalig. Die ganze Zeit fährt man durch das Biosphärenreservat „Rio Lagartos“, das artenreichste Mangroven-Gebiet Mexikos. Rechts, nur wenige Meter entfernt das türkisfarbene Meer mit menschenleeren Stränden und rechts, wenn man sich durch die Büsche und das Dickicht schlägt, ein Flora und Fauna, die aus dem Vollen schöpft. Ich sehe Krokodile und abertausende von Flamingos, die mit ihren krummen Schnäbeln Kleinstlebewesen aus dem milchig weißen Wasser fischen.
Weitere Kilometer geht es über einen großen Salzsee, bis ich schließlich mein erstes Etappenziel erreiche. Nach annähernd 300 aufregenden Kilometern beende ich den Tag. Ich schiebe das Motorrad in den Schuppen eines Fischers und bestelle in einer Strandbar eine Portion „Cebiche“ – rohem Fisch (ich bezeichne ihn als das „Sushi“ Lateinamerikas und ich könnte mich reinlegen in das Zeug). Neben ein paar „Sol“, dem gängigsten Bier der Region, lerne ich noch ein weiteres Getränk kennen, dessen Rezept ich mit nach Hause nehmen werde: „Jugo Verde“, grüner Saft – eine Mischung aus Ananas- und Orangensaft mit Staudensellerie und Petersilie. Googelt mal danach – entweder man liebt es, oder man hasst es. Auf das es ein „Sommerhit“ wird – Prost!!!
PS: Ich werde mich noch ein paar Tage „treiben“ lassen, bis Henning endlich kommt… Mann, habe ich schon gesagt, dass es total geil hier ist!!! 🙂
Moin Erik,
Mensch das geht ja richtig stark los! Ich bewundere Deine Agilität: Motorradfahren in fremden Ländern, tolle aussergewöhnliche Fotos dabei schießen und direkt ein Buch für uns schreiben!
Danke – ich fühle mich „mitgenommen“ 😉
Nodda
Gerhard
30.April.2011
Lieber Erik,
du bist so Schneeeellll!Gestern köln heute in Mexico +Bilder.Klasse
Liebe Grüße
Yali
Da treibt einem der Neid ja abwechselnd Röte und Blässe ins Gesicht 🙂
Wünsche noch viel Spaß und danke, dass du dein Abenteuer mit uns teilst!
Gruß Tom
Die ersten Meter lesen sich schon wieder soooo gut. Tolle Bilder. Ich freu mich es zu verfolgen.
Gruß Tom (www.enduro-adventures.de)
Hallo Erik.
Habe gerade gesehen, dass Du wieder auf Reise bist. Und jetzt sogar auf einer, von der ich schon lange träume.
Wünsche Dir eine geile Zeit. Werde hier öfters rein schauen.
Neidische Grüße
Jochen
Ola Erik, Dein Blog ist wirklich große Klasse! Die Bilder sind erste Sahne und es macht richtig Spass mitzulesen und im Geiste mitzufahren. Gruß Claudio
Servus Erik,
bin durch Zufall auf Deine Seite gekommen.Klasse.
Aber die Bilder ,die sind eine Wucht.Erst Sahne.Ich liebe sie(die Bilder) :-). Bitte mehr davon.
Weiter gute Fahrt.
Gruß Michael
Hi Erik,
Klasse Bilder…. die Farbe an der Scheibe hat aber schon etwas gelitten 🙁 wünsch Dir was.
Grüße
Alex
Hi Alex,
nee, das ist extra so… Du solltest sie von nahem sehen – ein Gedicht…:-)
Hallo Erik, wie immer super tolle Fotos. Viel Spaß noch auf deiner Reise.
Liebe Grüße Marvin
Hey Erik,
saugeile Bilder! Weiterhin viel Spaß! Wie fährt sich die „neue“ Tenere denn?
Die neue Tenere ist das mit Abstand beste Mopped, mit dem ich je unterwegs war! Die ist trotz Gepäck saugut im Gelände und verbraucht bei Reisegeschwindigkeit voll beladen gerad mal vier Liter Sprit. Der kostet hier nur 50 Cent… 😉
Hey Erik,
das scheint ein goiler Start zu sein 😉 Klasse Fotos – Du wirst immer besser!!! Good luck & fun für die weitere Reise.
Grüße vom See
Andrea
JA MANN – das ist einfach traumhaft. Glückwunsch zum ersten Beitrag und diesen Fotos.
Hals und Beinbruch Erik!
Danke Konrad, aber wenn Du mir Hals- und Beinbruch wünschst, habe ich kein besonders gutes Gefühl… 😉
Hi Erik,
du schreibst mal wieder super! Viel, viel Spaß,
ich freu‘ mich für dich!!
LG
Julia
Moin Erik
dein Beitrag gefällt mir, besonder der Slogan „Wir Deutschen haben die Uhr – die Mexikaner haben die Zeit…“. Auch gut zu lesen, dass dir die Tenere so gut gefällt. Muss ich auch mal probefahren.
Weiterhin gute Fahrt und immer gut Schotter unterm‘ Stollen!
Besten Gruß, Sascha
http://www.unterwegens.de