Seit Tagen schon nutzt du beinahe jede freie Minute, um dich über das Phänomen „Nordlichter“ zu informieren. Du surfst auf entsprechenden Websites, lädst dir „Aurora Apps“ herunter und studierst den sogenannten „KP-Index“ der NASA, der die solare Teilchenstrahlung beziffert. Ja du schiebst abends sogar dein Motorrad in die perfekte Position, damit du das Nordlicht auch ja gut in Szene setzen kannst. Schließlich …hat die App aus besagtem Index und Deiner Position eine hohe Wahrscheinlichkeit berechnet. Dann wird es dunkel. Und was passiert? Nichts! Absolut NICHTS!
Seit Tagen geht das so. Du hast die „doofen Polarlichter“ schon abgeschrieben, sitzt abends da, die ganze Fotoausrüstung ist verstaut und plötzlich bricht am Himmel wie aus dem Nichts ein Spektakel über dich herein, dass dir schwindelig wird.
PANIK! Wo ist das Weitwinkelobjektiv, wo der Timer, habe ich den Bildstabilisator ausgeschaltet, damit die Bilder vom Stativ nicht verwackeln? Dir schießen plötzlich 1.000 Fragen durch den Kopf. Und dann triffst du die einzig richtige Entscheidung! Scheiß auf die Aufnahmen! Wenn du DAS verpasst, dann bist du der größte Idiot aller Zeiten!
Endlich durfte ich dieses unglaubliche Spektakel erleben! Das Nordlicht zu sehen ist viel geiler, als ich es mir erträumt hätte. Wie Wolken, die in Zeitraffer grün, blau, rot und gelb um einen tanzen, ging es letzte Nacht über Stunden richtig ab. Teilweise 360° am GANZEN Himmel!
Da ist es auch wurscht, wenn man erst am frühen Morgen völlig übermüdet in den Schlafsack kriecht.
Gute Nacht!