Erik Peters

Ausrüstung für die Motorradreise

Viele kennen das: die geplante Reise rückt mit großen Schritten näher und wieder einmal drängt sich in letzter Minute die Frage auf: was nehme ich mit, bzw. was kann zuhause bleiben? Gerade diejenigen, die zum ersten Mal eine längere Reise unternehmen, zerbrechen sich den Kopf darüber, was man unterwegs denn nun wirklich braucht und worauf man getrost verzichten kann. Bei meiner ersten großen Reise ging es mir ähnlich – mit der Folge, dass ich viel zu viele Dinge dabeihatte, die sich unterwegs sehr schnell als nerviger Ballast herausstellten. Ich habe Unmengen an Ausrüstung verschenkt, entsorgt oder aber für teures Geld per Post nach Hause geschickt. 

Man sollte sich also im Klaren darüber sein, dass zu viel Gepäck den Spaß trüben kann und man unterwegs viel weniger braucht, als man im Vorfeld für nötig hält.

Da ich oft gefragt werde, welche Ausrüstung ich auf meinen Reisen mitnehme, habe ich im Folgenden eine detaillierte Packliste für längere Touren erstellt. Zudem kannst du das Ganze als Checkliste zum Abhaken auch ausdrucken.

Viel Spaß beim Packen… 🙂

 

Packliste für deine Motorradreise

Einige mögen jetzt aufgrund der vielen Einzelposten denken, das sei sehr viel Gepäck. Wer das alles mal auf einen Haufen sieht, wird feststellen, dass es wirklich auf das Nötigste beschränkt ist. Da ein großer Teil meiner Ausrüstung zudem aus Kamera- und Fotoausrüstung besteht (ja, ich transportiere und filme alles selbst und ohne Hilfe), steht für weniger ambitionierte Filmer/ Fotografen entsprechend mehr Stauraum zur Verfügung.

Wenn man mit weniger auskommt, umso besser!

Papierkram / Finanzen:

  • Reisepass (Gültigkeit beachten)
  • Personalausweis
  • Ggf. Impfpass
  • Führerschein
  • Ggf. Internationaler Führerschein  –  (ausgestellt vom Einwohnermeldeamt – 16,30€)
  • Fahrzeugschein
  • Grüne Versicherungskarte   –  (innerhalb Europas)
  • Ggf. Carnet de Passage  –  (ausgestellt vom ADAC – hier die Länder, in denen es vorgeschrieben ist)
  • Motorrad-Ersatzschlüssel
  • Kopie aller wichtigen Dokumente 
  • EC-Karte
  • Kreditkarten
  • Bargeld
  • ADAC Karte (Plus-Mitgliedschaft)
  • Reisekrankenversicherung (Meine läuft über den ADAC)

Navigation/ Reiseplanung:

  • Lange Zeit war ich mit dem  Garmin Zumo XT unterwegs. Auf meinen letzten Reisen habe ich jedoch immer häufiger festgestellt, dass ein Smartphone mit der Calimoto-App oder Google Maps  für meine Bedürfnisse die bessere Alternative ist. 
  • Reiseführer: vorzugsweise von Lonely Planet

Computer / Datensicherung:

Motorradbekleidung:

Casual Style – unlängst in Sri Lanka getragen:
 

Motorradgepäck:

Kleidung:

Elektronik:

 Kamerakram:

Outdoor:

(Chili, Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel)

(Notfall für max. 2 Tage – gerne Spaghetti & Pesto – der Rest wird unterwegs gekauft)

 Erste Hilfe Set / Medikamente:

    • Kulturbeutel (Inhalt nach Bedarf und Reiseregion)
    • Erste-Hilfe-Set:          DocCheck Erste-Hilfe-Set
    • Breitbandantibiotikum (vom Arzt)
    • Starkes Schmerzmittel
    • Durchfallmedikament
    • Mittel gegen Übelkeit
    • Antiallergika (nur bei bekannten Allergien)
    • Wund-Desinfektionsmittel
    • Cortisonsalbe
    • Wasserentkeimungstabletten (für den Notfall)
    • Elektrolyte
    • Sonnencreme
    • Mückenschutz
    • Rest nach Bedarf und Reiseregion (Malariatabletten, etc.)
    •  

*Bei einigen Links handelt es sich um sogenannte „Affiliate-Links“. Dies bedeutet, dass ich eine geringe Provision erhalte, wenn du über diesen Link einkaufst. Vorteil dabei ist, dass sich der Preis für dich nicht erhöht und du meine Arbeit damit gleichzeitig unterstützen kannst. (das 

Werkzeug für die große Reise

Vor meiner ersten Tour hat mich die Frage, welches Werkzeug ich mitnehmen soll, mit am meisten beschäftigt. Da ich unterwegs keine bösen Überraschungen erleben wollte habe ich so viele Werkzeuge und Ersatzteile eingepackt, dass ich mich unterwegs mit einen Werkzeughandel hätte selbstständig machen können. Von Reise zu Reise habe ich gelernt, worauf es wirklich ankommt und was ich unterwegs tatsächlich brauche.

Hier eine Auflistung der Dinge, die ich immer an Bord habe.

  • WD-40
  • Kettenspray oder besser noch Scottoiler (je nach Motorrad)
  • Kabelbinder
  • Panzerband  
  • Flüssigmetall (wirklich wichtig!) – Quick Steel
  • 1 Stück benzinfester dünner Gummischlauch (um notfalls Sprit abzusaugen)
  • Fahrzeughandbuch (als Pdf auf dem Smartphone oder Laptop)
  • Reifenflickset – je nach Reifentyp– (schlauchlos /  Schlauchreifen)
  • Zündkerzenschlüssel
  • Reifenmontiereisen  – Montageeisen Polo
  • Luftdruckprüfer – Druckprüfer digital
  • Luftpumpe  –  Bikers Dream Fußpumpe
  • Schlüsselset – (Inbus-, Steck-, Maul-, Ringschlüssel, Zange, Kreuzschlitzschraubendreher)
  • Große Ratsche für Radausbau
  • Schraubensortiment (diverse Muttern, Schrauben, Splinte und Unterlegscheiben)
  • Sekundenkleber
  • Schraubenkleber
  • kleine Eisensäge
  • Brems-/ Kupplungshebel
  • Isolierband
  • Draht
  • Verschleißteile (je nach Dauer und Reiseregion. Im Himalaya hatte ich Bremsbeläge, Ölfilter, Luftfilter, ein paar Ersatzspeichen und zwei Zündkerzen dabei. Letztere haben wir nicht gebraucht.)

Ausrüstung für eine Winterreise

Eines vorab: ich bin kein erfahrener Winterfahrer, sondern berichte hier ausschließlich von den Erfahrungen, die ich auf meiner vierwöchigen Reise im Januar ans Nordkap gesammelt habe.

Die Allerwenigsten werden vermutlich Ambitionen haben, sich bei zweistelligen Minusgraden aufs Motorrad zu setzen. Viele Jahre hielt ich diese Idee selbst für völlig bescheuert. Warum sollte man dies freiwillig tun? Ich habe es nie verstanden. Bis ich es selbst gemacht habe…

Mich haben die Stille, die Einsamkeit, die winterliche Landschaft ja und auch die extremen äußeren Umstände so sehr fasziniert, dass ich bereits die nächste Reise in der kalten Jahreszeit plane.

Bei einem solchen Unterfangen ist es jedoch äußerst wichtig, sich im Vorfeld Gedanken, um die Ausrüstung zu machen. Fehler werden bei eisiger Kälte auch eiskalt bestraft. Die Bekleidung ist neben den Spikes und ein paar wenigen anderen technischen Dingen, zu denen ich später komme, der mit Abstand wichtigste Punkt, auf den man sich bei der Vorbereitung konzentrieren muss. Es gilt zu vermeiden, auszukühlen und trotz der dicken Kleidung noch so beweglich zu sein, dass man das Motorrad auch noch fahren kann.

Hier eine Auflistung der Dinge, die ich unterwegs dabeihatte und mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe.

Bekleidung die ich auf meiner Winterreise getragen habe von Kopf bis Fuß:

 
Kopf

Neben einer Sturmhaube und einem warmen Halstuch aus Merinowolle, ist vor allem ein Heizvisier unverzichtbar. Ohne dieses Teil sollte man auf keinen Fall aufbrechen. Es verhindert, dass die Atemluft im Inneren des Helmes binnen Sekunden gefriert und man folglich nichts mehr sehen kann. In solch einer Situation das Visier einfach zu öffnen ist enorm gefährlich, da es zu folgenschweren Erfrierungen an den Augen kommen kann.

Folgende Ausrüstung hatte ich dabei, um den Kopf zu schützen:

Helm: Scorpion ADX-1                                                 

Beheiztes Visier: Scorpion Visier

Sturmhaube Merinowolle: Balaclava 200             

Sturmhaube: Sturmhaube 365

Halstuch: Schlauchtuch Merino 365

Oberkörper

Am Oberkörper merkt man am schnellsten, ob man warm genug gekleidet ist. Der eisige Wind versucht permanent in die Kleidung zu kriechen. Das altbewährte Zwiebelprinzip habe ich noch nie zuvor als so wirksam erlebt, wie auf dieser Reise. Ich habe folgendes getragen:

Unterhemd: Woolpower 200 T-Shirt Men

T-Shirt: Icebreaker Oasis

Dünner Pullover: Underwear Shirt Merino 365

Dicker Pullover: Woolpower 600 Jacket                    

Heizweste: Deerhunter (mit Powerbank)            

Daunenjacke: The North Face M Summit Down

Motorradjacke: iXS Thermojacke (Prototyp)

 

Auf meiner Reise war es mit knapp – 20 Grad als kälteste Temperatur nie so kalt, dass ich alles übereinander hätte tragen müssen. Jeder sollte selbst heraus finden, was für ihn am besten passt. Wichtig ist vor allem auch, dass die Motorradbekleidung, also die äußerste Schicht, weit geschnitten ist, damit sich die Körperwärme besser verteilen kann.

Mit einer Daunenjacke unter der Motorradjacke habe ich besonders gute Erfahrungen gemacht. Auch die beheizte Weste, die über eine Powerbank betrieben wird, kann ich nur “wärmstens” empfehlen.

Hände

Viele kennen das: kalte Finger machen beim Motorradfahren keinen Spaß. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erst recht nicht! Ich habe meine Hände wie folgt warmgehalten:

Beheizte Handschuhe bei Temp. unter -5 Grad: Tour LT HEAT ST

Fleece Handschuhe bei Temp. über -5 Grad: Fleecehandschuhe

Lenkerstulpen: Wunderlich Motorrad Lenkerstulpen

Um die Hände warm zu halten sind neben den entsprechenden Handschuhen Lenkerstulpen und eine Griffheizung unverzichtbar. Die Hände würden im Fahrtwind sonst so schnell auskühlen, dass man selbst mit den wärmsten Handschuhen nicht gegensteuern kann. Mit zusätzlich angeschalteter Griffheizung hatte ich in den Lenkerstulpen bei Temperaturen bis ca. -5 Grad mit dünnen Fleece-Handschuhen noch schön warme Finger.

Unterkörper

Unterhose: Icebreaker Merino

Lange Unterhose: iXS Underwear Hose Merino 365

Dünne Trekkinghose: North Face Convertible   

Lange Daunenunterhose: Tentock Wintesport Hose

Motorradhose: iXS Thermohose (Prototyp)

Auch hier habe ich, wenn es richtig kalt wurde, gute Erfahrungen mit der langen Daunenhose gemacht. Ansonsten habe ich unter der Motorradhose eine dünne Trekkinghose über der Unterwäsche getragen. Dies wärmt zusätzlich ein wenig, hatte aber den Hintergrund, dass ich mich bei Pausen in Raststätten oder Restaurants (bei denen man die dicke Oberbekleidung ausziehen sollte) nicht in der Unterhose irgendwo hinsetzen musste. Vielen Finnen war das übrigens egal… 😀

Füße

Kommen wir zu den Füßen. Ich hasse es, wenn diese nass, kalt oder schlimmer noch, beides sind. Doch die Füße sind bei Temperaturen bis – 20 Grad mit der richtigen Ausrüstung relativ leicht warm zu halten. Mit normalen Motorradstiefelen wäre dies in meinen Augen absolut unmöglich. Es führt also kein Weg an speziellen Polarstiefeln vorbei.

Stiefel: Sorel GLACIER XT

Als ich die Stiefel zum ersten Mal gesehen habe, fragte ich mich, wie ich man mit diesen Teilen Motorrad fahren kann. Es ging aber problemlos, auch ohne die Fußrasten anders einzustellen. Laut Hersteller sind mit diesen Stiefeln Temperaturen bis -72 Grad möglich. Ob das stimmt, möchte ich allerdings nicht ausprobieren…

Dünne Socken: Woolpower Liner Socks Classic

Warme Socken: Woolpower 400 Socks

Sehr warme Socken: Woolpower 800 Socks

Beheizte Socken: Gerbing

Die beheizten Socken hatte ich für alle Fälle dabei. Mit zwei Paar Woll-Socken übereinander in den Polarstiefeln hatte ich kein einziges Mal kalte Füße.)

Was das Thema Motorrad anbelangt (Spikes, etc.), so folgen diese Informationen in Kürze.

     

*Bei einigen Links handelt es sich um sogenannte „Affiliate-Links“. Dies bedeutet, dass ich eine geringe Provision erhalte, wenn du über diesen Link einkaufst. Vorteil dabei ist, dass sich der Preis für dich nicht erhöht und du meine Arbeit damit gleichzeitig unterstützen kannst.

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