Rob war einst ein Punk in London…

Rob war einst ein Punk in London.

Einer, der nicht lange gefackelt hat. Die 80er Jahre waren seine wilde Zeit – eine Zeit, in der der sympathische Kerl auch nicht ins Glas gespuckt hat…
Als Musiker hat Rob in so mancher Band gespielt. Selbst mit den von mir so geliebten „Dead Kennedys“ hat er bereits auf der Bühne gestanden. Vor einiger Zeit merkte er dann jedoch, dass sein Körper dieses hohe Rock’n’Roll Tempo nicht mehr lange halten kann. Kurzerhand krempelte Rob sein Leben um. Er zog in den Norden Großbritanniens und landete in Schottland. Auf der Insel Skye, wo die Luft salzig schmeckt und der Himmel oft wolkenverhangen ist, da ist er geblieben.
Vor einem Holzhaus, in einer ruhigen Bucht direkt am Meer, sehe ich die blaue Triumph parken und weiß sogleich, dass ich richtig bin. Qualm steigt aus dem Schornstein seiner kleinen Werkstatt „Castle Keep“ und das rhythmische Klirren von Hammerschlägen, die auf Metall treffen dringen selbst unter dem Helm in meine Ohren.

Rob „The Baron“ Miller – ein Pfundskerl…

Als er damals ohne Kohle hier ankam, so erzählt er mir, hat er sich zunächst mit Kellnerjobs über Wasser gehalten. Das es trotzdem eine gute Zeit gewesen ist, das kann ich in seinen Augen sehen.

Irgendwann begann er aus einer Laune heraus damit, Messer und Schwerter zu schmieden. Mit unglaublichem Erfolg…

Heute ist Rob ein international angesehener Künstler, dessen Arbeiten in alle Welt verkauft werden. Selbst das Königshaus wird von ihm beliefert. Als ich ihn besuche, schmiedet er gerade an einer Sichel aus Damast Stahl.
Die Zeit vergeht im Flug, denn wir verstehen uns prächtig.

Old Man of Storr
Die Wanderung zu dieser Stelle ist zwar unglaublich anstrengend, wenn man soviel „Video-Scheiß“ schleppen muss. Aber es lohnt sich… 🙂

Es ist nur eine von mehreren Begegnungen, die die letzten Tage so unglaublich aufgewertet haben.
Ich war zu Gast auf den Highland Games in Cornhill, habe in Edinburgh den amtierenden „Haggis Champion 2013“ getroffen und dabei meinen eigenen Haggis zusammen „gewurschtelt“. Ich habe in Portree mit Seeleuten gezecht und mehr Whiskey getrunken, als mir in Verbindung mit Bier gut getan hätte und ich bin in all der Zeit dazwischen bereits über 2000 Kilometer auf der Super Tenere gefahren. Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe hier eine verdammt gute Zeit!

XT1200Z – Ich hätte nie gedacht, dass mir das Ding im Gelände soviel Spaß machen wird! (PS: sorry für die geringe Auflösung – ist ein Standbild aus einer Videodatei…:-) )

 

Tug of War
Tug of War – so wird in Schottland die Nationalsportart Tauziehen genannt. Was für echte Kerle…

Schottland hat es mir wirklich angetan und ich wünsche mir noch viele solcher Tage, denn dann werden die Arbeiten an dem Film über dieses so wundervolle Land ein einziges Vergnügen.

 So, der Pub ruft. Ich darf aber nicht allzu viel trinken, da ich morgen den „Malt Master“ der Glennfiddich Whisky Brennerei treffen möchte. Wie ich meine Disziplin kenne, wird mir das wieder sehr gut gelingen… 🙂
Erik

3 Kommentare zu „Rob war einst ein Punk in London…“

  1. Sehr symphatisch geschrieben! Da hab ich mir bei mehr als einer Zeile gewünscht mit Dir dort zu sein.
    Deine Selbsteinschätzung in Sachen Trink-Disziplin unterschreibe ich ebenfalls getreu dem Motto „Unvernunft hat einen unwiderstehlichen Reiz“!

    Prost aus dem fernen Himalaya!

    Panny
    http://www.krad-vagabunden.de

  2. Claudio Georgi

    Habe gerade deine DVD gesehen und fand sie richtig toll! Super gefilmt und auch sehr gut erzählt! Da ich auch letztes Jahr da oben war, hat mich das sehr berührt.
    Die Band vom Rob hier, Amebix hab ich übrigens in meiner Jugend auch sehr gemocht!
    Cheers
    Claudio

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